Unsere Kommune ist mit mehr als 50000 Einwohnern ein ideales Beispiel einerseits für Tausende ähnlich großer Kommunen, andererseits ein Mikrokosmos von dem, was sich in Großstädten abspielt – nur übersichtlicher.Die Steuerung liegt zentral in den Händen der damit beauftragten Stadtwerke, deren Aufsichtsrat politisch besetzt ist, u.a. mit einem unserer Ratsmitglieder. Der Stadtbus ist kommunal, gehört also der Stadt in Fragen der Infrastruktur, Bauwerke, Haltepunkte etc., die Fahrleistung ist ausgeschrieben und vergeben, richtet sich aber nach den jeweiligen Ausschreibungskriterien der Stadt. Mit anderen Worten: Steuerung ist nach einem Ergebnis möglich.
Zudem ist der Linienumfang übersichtlich, hinzukommen jedoch als „Schmankerl“ noch
- eine Fernbusstation nach Berlin,
- der Versuch, einiges in einer „Regiopolregion“ mit Nachbargemeinden einzubinden,
- Wünsche, einen Nachtbus/Discobus zu etablieren und
- eine bessere Nahversorgung für die Ortsteile bei gleichzeitigem sparsamen Mitteleinsatz hin zu bekommen.
Defizite sind dort, wo die Bevölkerung bisher zu wenig beteiligt wurde an Routen, Zeiten und Haltestelle, weswegen wir einen „Lernenden ÖPNV“ fordern. Abgewiesen wurde hier bisher auch ein Sozialticket, obwohl es andere nahegelegene Städte umgesetzt haben. Auch dieses Problem würden wir gern im Gesamtprojekt einer Lösung zuführen.
Im Jahr 1994 war Bad Salzuflen neben den Städten Detmold und Lemgo einer der Vorreiter was moderne Stadtbus-Systeme in NRW betrifft. Rund 20 Jahre später treffen sich die 4 Stadtbuslinien immer noch an der zentralen Rendezvous-Haltestelle, inzwischen mit kostenlosen W-LAN Zugang und eigener Fahrplan-App.
Bei einer Gemeindefläche von rund 100 Quadratkilometern dauert es durchschnittlich 3min Fußweg um zu einer der 104 Haltestellen für den Stadtbus zu gelangen. Weitere 20 Haltestellen werden von stadtübergreifenden Regionallinien angefahren und 24 Haltestellen werden von der AnrufLinienFahrten (ALF) bedient.